Bad Cannstatt: ältester Stadtbezirk in Stuttgart

Bekannt ist der Stadtbezirk unter anderem für seine Mineralquellen. Neben Budapest hat es mit einer Schüttung von 44 Millionen Litern täglich das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas. Die Hälfte des Wassers fließt in Bäder und Brunnen, die andere Hälfte direkt in den Neckar. 

Eine bekannte Bad Cannstatter Größe ist zudem Gottlieb Daimler, der den Bezirk zum Geburtsort des Automobils machte. Außerdem waren es gleich zwei Cannstatter, die sich um die Jahrhundertwende die Erfindung des Büstenhalters patentieren ließen.

Die Wilhelma ist ein zoologisch-botanischer Garten in Bad Cannstatt mit jährlich über einer Millionen Besucher und zählt damit zu den meistbesuchten zoologischen Gärten Deutschlands. Auf etwa 30 Hektar leben hier rund 11.000 Tiere aus aller Welt. Mit fast 1.200 Arten ist er nach dem Zoologischen Garten Berlin der zweitartenreichste Zoo Deutschlands. Hinzu kommen rund 8.500 Pflanzenarten als allen Klimazonen der Erde. Eingebettet ist der Garten in eine historische Schlossanlage aus dem Jahre 1866. 

Eine Besonderheit ist die Haltung der Menschenaffen: Die Menschenaffenhäuser galten zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung als herausragend und der Gorillakindergarten war europaweit einzigartig. Mit diesem war die Wilhelma Anlaufstelle für viele europäische Zoos, wenn dort Jungtiere von ihren Müttern verstoßen wurden und eine Handaufzucht erforderlich war.

Neben den Affenhäusern gibt es unter anderem eine Seelöwenanlage, ein Aquarienhaus und eine Krokodilhalle.

Wer Bad Cannstatt hört, denkt meist direkt an das berühmte Cannstatter Volksfest, das jährlich mehrere Millionen Besucher anlockt. Die Cannstatter Wasen finden jedes Jahr im Zeitraum zwischen Ende September und Mitte Oktober statt und dauern 17 Tage. Pendant dazu ist das Stuttgarter Frühlingsfest, welches zwischen Mitte April und Anfang Mai stattfindet. 

Auf dem Gelände befinden sich acht Festzelte sowie eine Vielzahl kleinerer gastronomischer Betriebe mit Biergärten. Daneben gehören Schaustellerbuden und Fahrgeschäfte zu den größeren Attraktionen. Wahrzeichen des Volksfests ist die „Fruchtsäule", eine mit Früchten dekorierte 26 Meter hohe Holzsäule. 

Traditionell findet am ersten Sonntag des Festes ein Festumzug statt. Fahnenschwenker, Fanfarenzüge, historische Fahrräder und große Festwagen sowie tausende von Menschen in traditioneller Tracht, nehmen an dem Umzug teil.