Kreuzfahrt mit Hund: Geht das?

Hunde gehören zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen und vielen Menschen fällt es schwer, die Vierbeiner über einen gewissen Zeitraum zu verlassen. Bei der Urlaubsplanung stellen Hunde je nachdem ein gewisses Hindernis dar: Die Flugreisen sind komplizierter, in vielen Hotels ist die Mitnahme eines Hundes verboten und an vielen Stränden sind Hunde ebenfalls nicht erwünscht. 

Dabei stellt sich die Frage, ob Hunde mit auf eine Kreuzfahrt genommen werden dürfen. Die ehrliche Antwort: In den meisten Fällen leider nein. Die großen Kreuzfahrtgesellschaften wie AIDA, TUI Cruises, MSC oder Costa erlauben keine Haustiere an Bord – aus hygienischen, sicherheitstechnischen und organisatorischen Gründen. Auch für kleine Hunde in Taschen oder Boxen gelten keine Ausnahmen. 

Nur bei Cunard, Hurtigruten und 1AVista sind Vierbeiner gerne sehen. Mehr dazu finden Sie weiter unten auf der Seite.

Allgemein müssen Sie sich fragen, ob eine Kreuzfahrt das Beste für ihren Vierbeiner ist. Die meisten Hunde benötigen viel Auslauf, was an Bord eines Schiffes kaum zu bewältigen ist. Auch der Charakter eines jeden Hundes ist nicht unbedingt mit einer mehrtägigen oder sogar wochenlangen Kreuzfahrt vereinbar.

Cunard Line ist derzeit die einzige große Reederei, die Hunde (und auch Katzen) auf Kreuzfahrt willkommen heißt – allerdings ausschließlich auf der Queen Mary 2, und nur auf bestimmten Transatlantik-Routen zwischen Southampton und New York. Damit Tierfreunde auf ihre Kosten kommen, bietet Cunard ein durchdachtes Konzept, das sowohl den Vierbeinern als auch ihren Besitzern gerecht wird. 

Herzstück des Programms ist der Hundezwinger an Bord, ein separater Bereich mit mehreren klimatisierten Innen- und Außenzwingern. Dort kümmert sich ein speziell ausgebildeter „Kennel Master“ liebevoll um die Tiere: Er übernimmt die Fütterung, Ausläufe, Pflege und sorgt auch für Zuwendung, Spiel und Beschäftigung. Die Tiere haben zudem Zugang zu einem umzäunten Freilaufbereich auf dem Außendeck, der mit stilechten Details wie einem britischen Laternenmast und einem amerikanischen Hydranten ausgestattet ist – ein kleiner humorvoller Gruß an beide Ufer des Atlantiks. 

Für die Besitzer gibt es geregelte Besuchszeiten, in denen sie ihre Tiere streicheln, füttern oder mit ihnen Zeit verbringen können. Während die Vierbeiner im Zwingerbereich untergebracht sind, dürfen sie nicht in öffentliche Bereiche oder Kabinen. Die Kapazitäten sind stark begrenzt, und die Plätze sind meist weit im Voraus ausgebucht – frühes Planen ist also ein Muss. 

Cunard bietet zudem einige charmante Extras: So erhalten die Tiere ein Willkommenspaket mit Leckerlis, einem Cunard-Napf und einem Mantel, und auf Wunsch können auch Spezialfutter oder Medikamente mitgebracht werden. Die Einreisebedingungen für Tiere – insbesondere in Bezug auf Impfungen, Chip und Quarantänevorgaben – müssen von den Besitzern strikt eingehalten werden. Cunard stellt dazu detaillierte Informationen zur Verfügung und empfiehlt, die Reise frühzeitig mit einem Tierarzt abzusprechen.

Insgesamt zeigt sich Cunard als einzige klassische Kreuzfahrtreederei, die ernsthaft auf die Bedürfnisse von Hunden eingeht – mit einem liebevoll gestalteten und professionell betreuten Angebot, das auf Transatlantikfans mit Hund zugeschnitten ist.

1AVista erlaubt Hunde an Bord

1AVista bietet spezielle Flusskreuzfahrten an, bei denen Hunde herzlich willkommen sind. Auf Schiffen wie der MS Normandie, MS Dutch Grace, MS Junker Jörg und MS VistaGrace dürfen Hunde mitreisen. Pro Kabine ist ein Hund mit einer maximalen Schulterhöhe von 50 cm oder zwei Hunde mit jeweils maximal 30 cm erlaubt. Gefährliche Hunderassen gemäß der Hundeverordnung des Landes NRW sind von der Mitnahme ausgeschlossen. An Bord gibt es oft eine kleine Hundewiese auf dem Sonnendeck sowie die Unterstützung durch professionelle Hundetrainer. 

Andere Anbieter wie A-ROSA, Nicko Cruises, Phoenix oder Amadeus Flusskreuzfahrten erlauben leider keine Haustiere an Bord – auch nicht im Fahrzeug auf dem Autodeck. Wer mit Hund verreisen möchte, sollte also gezielt nach reedereispezifischen Angeboten suchen und die Verfügbarkeit frühzeitig prüfen, da Plätze mit Hund stark begrenzt sind.

Einige Reedereien erlauben das Mitführen eines Hundes, wenn es sich dabei um einen Blinden- oder Assistenzhund handelt. Diese müssen allerdings vor Beginn der Reise bei der entsprechenden Reederei angemeldet werden und Sie müssen auf die Erlaubnis der Reederei warten. Zudem sollten Hundehalter in diesem Fall Balkonkabinen mit Außenbereich buchen. Außerdem gibt es zu beachten, dass Hunde nicht an allen Häfen an Land gehen dürfen. Hundehalter müssen sich diesbezüglich im Vorfeld informieren. Zudem müssen Sie folgende Papiere vorlegen können:

Wenn Sie sich mehr zum Thema Barrierefreiheit auf Kreuzfahrtschiffen interessieren, können Sie gerne in diesem Artikel weiterlesen: Barrierefrei an Bord.

Bei der Norwegian Cruise Line (NCL) werden Assistenzhunde im Einklang mit den Bestimmungen des amerikanischen Behindertengesetzes (ADA) akzeptiert. Hunde zur seelischen Unterstützung der Besitzer sind darin nicht eingeschlossen. Nahrung, Medikamente und eine Rettungsweste müssen Sie selbst mitbringen, eine Hundetoilette in Form eines Sandkastens ist an Bord vorhanden.

Die Disney Cruise Line erlaubt trainierte Assistenzhunde an den meisten Orten an Bord, sofern Sie sich 30 Tage vor Reisebeginn bei der Reederei gemeldet haben. Es besteht eine Leinenpflicht und Sie müssen sich selbst um die Pflege und Fütterung Ihres Vierbeiners kümmern. Selbes gilt auch für eine Reise mit MSC Cruises

Die Carnival Cruise Line gestattet speziell ausgebildete Blindenhunde. Costa Cruises erlaubt Assistenzhunde bei Gästen mit eingeschränkter Mobilität. Bei Explora Journeys und der Holland America Line sind anerkannte Assistenzhunde erlaubt. Bei Regent Seven Seas Cruises sind Dienst- oder Begleittiere erlaubt, sofern Sie die alleinige Verantwortung für alle Kosten, Schäden, Verletzungen oder Verluste zu übernehmen. Silversea müssen Sie nach der Buchung informieren, wenn Sie einen Dienst- oder Assistenzhund mitbringen möchten.

Die Schiffe von Nicko Cruises, Phoenix Reisen und Sea Cloud Cruises sind prinzipiell nicht barrierefrei. Zur Sicherheit sollten Sie sich vor Ihrer Buchung mit der Reederei in Verbindung setzen. TUI Cruises, Hapag Lloys Cruises, Ponant, Star Clippers, A-ROSA, Plantours, Compass Kreuzfahrten und Sea Cloud Cruises erlauben keine Assistenzhunde.

Optionen für die Urlaubsbetreuung

Eine beliebte und meist besonders beruhigende Lösung ist es, den Hund während Ihrer Abwesenheit bei Verwandten oder guten Freunden unterzubringen. Hier kennt er die Menschen und fühlt sich schnell wohl.

Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, können Sie auf professionelle Unterstützung zurückgreifen: Hundesitter oder sogenannte Haussitter bieten individuelle Betreuung direkt bei Ihnen zu Hause an – ideal für Hunde, die sich in ihrer gewohnten Umgebung am wohlsten fühlen.

Alternativ gibt es gut geführte Hundepensionen oder Tierhotels, in denen Ihr Hund rund um die Uhr versorgt und betreut wird. Achten Sie hier auf transparente Betreuungskonzepte, eine saubere Umgebung und positive Erfahrungsberichte anderer Hundebesitzer.

Unser Tipp für Sie: Informieren Sie sich frühzeitig über mögliche Betreuungsplätze – besonders in Ferienzeiten sind gute Hundepensionen schnell ausgebucht. Vereinbaren Sie idealerweise einen Probetag zur Eingewöhnung, damit Ihr Hund sich in der neuen Umgebung sicher und wohl fühlt.